Es kommt mir gar nicht so lange vor, aber es sind tatsächlich schon fast acht Jahre, dass es wieder LEGO in meinem Leben gibt. Damit meine ich das „normale“ LEGO und nicht LEGO Duplo. In diesen acht Jahren habe ich viel gelernt und vielleicht helfen meine Erfahrungen und Erkenntnisse anderen Eltern. Damit es nicht zu viel auf einmal ist, gibt es mehrere Teile. Hier eine „Preview of coming attractions“

Teil 1: Sets und freies Bauen

Teil 2: Gebrauchtkauf

Teil 3: Lagerung

Teil 4: Mieten statt kaufen

Und vielleicht werde ich spontan noch andere Themen ergänzen sie aber nicht zwingend in diese Serie eingliedern.

 

Für mich war es von Anfang an klar, dass es bei uns LEGO und kein Playmobil geben wird. Als Kind hatte ich zwar auch ein bisschen Playmobil, hauptsächlich aber LEGO. Aus Platzmangel wollten wir uns auf eines beschränken. Deswegen hatten wir natürlich auch LEGO Duplo und sogar LEGO Primo womit unsere Tochter schon sehr früh viel Spaß hatte. Etwas zufällig hat sie dann im Alter von 2 ¾ ihr erstes 4+ Set bekommen. Wir sind im Drogeriemarkt beim Einkaufen sozusagen falsch abgebogen und sie hat dieses rote Auto entdeckt. Da es nur 10€ gekostet hat, dachte ich, dass wir es mal probieren können. Sie war aus dem Alter, wo sie alles in den Mund steckt, schon raus, weswegen ich da keine Bedenken hatte. Das Auto war der absolute Hit! Bis wir es dann irgendwann später verschenkt haben, hat sie es bestimmt 100-mal zusammen und wieder auseinandergebaut. Und da kommt auch schon das Erste, was ich heute anders machen würde:

Weniger verschiedene Sets kaufen!

Mit meiner Erwachsenensicht dachte ich, dass das doch irgendwann langweilig werden muss und deswegen kamen immer mehr Sets dazu. Auch weil ich so überrascht war wie LEGO sich weiterentwickelt hatte. Ganz ehrlich – ich war völlig überwältigt und aus dem Häuschen mit den vielen neuen Teilen und Farben und schönen Sets. Im Grunde habe ich die Sachen für mich gekauft und meine Tochter mit der großen Auswahl etwas überfordert. Es ist tatsächlich so, dass wir für sie inzwischen nur noch ein bis zwei neue Sets im Jahr kaufen (abgesehen von den Classic Boxen um die Frei-Bau-Kiste zu füllen). Diese Sets sucht sie sich auch aus und wünscht sich zu Weihnachten und/oder Geburtstag. Fairerweise muss erwähnt werden, dass sie mir immer bei den Reviews helfen darf und dort auch andere Sets baut. Aber diese hat sie dann nicht zum Spielen in ihrem Zimmer.

Was wir glaube ich richtig gemacht haben:

Bis zum Alter von fünf Jahren keinen Katalog zeigen

Wenn die Kinder den Katalog durchblättern wollen sie alles haben und können sich nicht entscheiden. Selbst heute noch ist es für meine Tochter schwierig sich dann das eine Set auszusuchen, das ihr am besten gefällt. Aber sie weiß inzwischen selbst, dass der Platz begrenzt ist und was anderes dann wieder abgebaut werden muss. Außerdem baut sie viel lieber frei (dazu später mehr).

Noch eine Erkenntnis:

Nach maximal drei 4+ Sets auf eine höhere Altersklassifizierung umsteigen

Dadurch, dass sie das gleiche Set immer wieder gebaut hat, war sie mit der Feinmotorik schnell so weit, dass wir auf die „größeren“ Sets umgestiegen sind. Anfangs war das so eine ganz kleine Classic Box wo vier kleine Modelle drin sind. Es gab zu der Zeit diese Boxen nach Farben. Die waren wirklich gut und auch da hat sie jedes Set x-fach gebaut.

Außerdem von Anfang an nach Anleitung bauen

Wir haben das ganz konsequent gemacht und als Folge konnte sie mit vier schon die Zahlen – ganz nebenbei. Zusätzlich hat sie gelernt genau hinzuschauen. Welches Teil kommt jetzt, wo kommt das hin. Auch das räumliche Denken hat es ungemein geschult. Ich weiß nicht mehr genau wann, aber mentale Rotation war schon bald „ein Klacks“ für sie.

Bei uns war es so, dass wir am Anfang die Sets als Sets belassen haben. Sie hatte parallel noch ihr LEGO Duplo, mit dem sie frei gebaut hat. Für uns waren die LEGO Sets sowas wie Playmobilersatz. Im Rückblick kann ich jetzt sagen, dass sie dieses „So-tun-als-ob-Spiel“ ganz wenig alleine gemacht hat. Entweder haben wir mitgespielt und wenn der Zug verunglückt ist, kam die Feuerwehr, Polizei und der Rettungswagen oder sie hat mit anderen Kindern gespielt. Alleine hat sie lieber gebaut. Deswegen gab es dann irgendwann den Abschied von Duplo (Platzmangel) und eine große Kiste für gemischtes LEGO wurde angeschafft. Da kamen dann Classic Boxen sein, oder Sets wie Trolls, die irgendwann günstig „verramscht“ wurden.

Vermutlich ist das etwas anders, wenn man mehrere Kinder hat. Die spielen dann (vielleicht) doch mehr zusammen. Aber ehrlich gesagt hat meine große Schwester mit mir kein LEGO gespielt. Das war nicht so ihr Ding. Für mich war auch das Bauen spannender als das Spielen. Vielleicht weil ich auch meist allein damit war? Keine Ahnung.

Inzwischen baut meine Tochter viel lieber frei. Wir haben die große Kiste mit vielen verschiedenen Steinen gefüllt. Besser gesagt – die Kisten. Denn ganz ohne Sortieren ging es dann doch nicht. Aber es gibt nur vier verschiedene Kisten: eine für Platten, eine für ganz kleine Teile, eine für Tiere/Figuren/Pflanzen und der Rest. Die Modelle dürfen so lange stehen bleiben, bis entweder die Teile oder der Platz ausgeht. Dann wird wieder zerlegt und der Spaß geht von vorne los. Wir haben noch eine Sammlung Steine, die sehr feingranular sortiert ist. Die benutzen wir, wenn wir ein Projekt haben und ganz gezielt etwas bauen wollen. (Wie unsere Drachenhöhle.) Dazu kommt dann mehr in Teil 3 wo es um Lagerung geht.

 

Bei meiner besten Freundin ist das ganze System komplett anders. Da wurden die Sets von Anfang an fröhlich zerlegt und mit den Teilen gebaut. Da gibt es aus meiner Sicht kein richtig oder falsch, es braucht einen Ansatz, der zu einem passt. Und vielleicht helfen meine Erfahrungen dem ein oder anderen bei der Entscheidung.

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